Auf der Suche nach Struktur, Textur und anderen haptischen Spielereien
Kunst von Avinasho
OshoTimes 05/2017
Gegenständlich zu malen fiel mir immer schwer. Es war, als könnte ich die Welt nicht so sehen, wie sie ist. In meiner Ausbildung habe ich mir drei Jahre lang die Zähne ausgebissen beim Akt- und figürlich Zeichnen. In der Aufnahmeprüfung für die Meisterschule für Mode musste ich ein umgekipptes Bügeleisen und einen monströsen Faltenwurf aus Samt zeichnen. Schwierig.
Dass Abstrakt auch schön sein kann, wusste ich schon als Kind. Die Nachbarn hatten einen Picasso an der Wand und ich saß ehrfürchtig darunter.
Meine ehrliche Bewunderung gilt Malern, die die Farbe so schnell aufs Papier bringen können, dass ihr logischer Verstand nicht nachkommt. Quasi: Farbe trixt Hirn aus. Wie Shivananda. Oder Meera, die so vielen Menschen beibringen konnte, wie sie in genau dem spielerischen Zustand bleiben, der den Flow ermöglicht. Dieser Flow macht den Zauber aus, der uns anzieht.
Digitales Fotografieren ist ein Segen für uns Spieler, wir können alles hamstern, was uns gefällt, um dann später vor dem Computer weiterzuspielen. Was passt wozu? Welcher Ausschnitt korrespondiert mit wem oder was? Wie verändert sich das Feeling, wenn man zoomt? Wenn man ein bisschen reinspürt, kann man fühlen, was zusammengehört und was gar nicht.
Ich fände es schön, wenn Ihr euch inspriert fühltet und vielleicht einen neuen Blick auf eure eigenen Bilder und eure Umgebung werft bzw. sie ganz neu zusammenstellt oder kühne Ausschnitte ausprobiert.
web | www.susanne-maria-elten.de
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