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Tuschestrich und Haikus – Ein spiritueller Weg

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Bilder von Prem Kohinoor

OshoTimes 07/2017

Es gab einen Meister, las ich, der seine Kalligraphien nur in die Luft malte. Was für ein ästhetisch-schönes Bild war das wohl, bewegte Stille, Entstehen und Vergehen in einem Atemzug.
In diese Vorstellung verliebte ich mich sofort und versuchte heimlich, sie nachzumachen, besorgte mir Bücher von alten Shodo-Meistern, lernte einzelne Kanji (Schriftzeichen) auswendig und bewegte meinen rechten Arm – ohne das Geringste zu wissen über Pinselführung, Reihenfolge und Ziel.
Manchmal fand ich dabei einen meiner Luft-Striche besser als andere, kraftvoller, wacher, und so griff ich doch zu Tusche, Papier und Pinsel – und zu vielen Jahren Unterricht und Üben. Callygraphy for beginners.
Inzwischen geh ich freier um mit den Strichen (ohne sie ganz zu verlassen), wobei mich weniger der Wortsinn des Zeichens interessiert als vielmehr sein Bild, sein Rhythmus, sein Fließen. In diesem Fließen (Ki) liegt nämlich das Geheimnis von Kalligraphie, es führt in einen meditativen Zustand und lässt mich wenigstens ahnen, was es heißt, etwas zu tun, ohne es zu tun.
Doch kurz zurück.
Als katholisches Kind fragte ich einen Pfarrer, ob es wirklich eine Hölle gibt. Er meinte: "Ja, aber keiner kommt rein." Ein erster kleiner Verdacht in Bezug auf kirchliche Lehren entstand.
Schließlich begann eine ganz normale Entwicklung: Studium (Musik), Beruf, Heirat, Kind (oder war das umgekehrt?). Ich war umhüllt von schönen Dingen, las begeistert Biographien großer Künstler und Musiker – und fand große Dramen. Meine Frage: Wie kann man so schön singen, so wunderbar malen und dennoch so unglücklich sein?
Hinzu kam meine eigene Erfahrung, dass jede Begegnung mit Schönheit ein wachsendes Gefühl von Traurigkeit in mir hervorrief – auch ohne ein großer Künstler zu sein.
Warum?
Wer Bücher über japanische Künste liest, begegnet rasch Wörtern wie Zen und Haiku. Und wieder stürzte ich mich mit der Naivität eines Kindes hinein: Ich spielte Zen-Mönch und Haiku-Dichter, fand mich cool, saß vor wilden Bodhidharma-Bildern, verschlang Haikus von Basho – und wäre beinahe erstickt an der Diskrepanz zwischen dem, was ich bin (unwissend), und dem, was ich gerne wäre…
Was jetzt?
Kann ich meine Neigung zu Kalligraphie und Haiku noch halbwegs erklären (beides zieht mich nach innen) – die Begegnung mit Osho bleibt mir rätselhaft, sie ist einfach passiert und nicht nur mir, zum Glück, meiner ganzen kleinen Familie.
Zwei Reisen nach Oregon, viele nach Poona II – und ein Blick, ganz nah, in Oshos Augen, einen ewigen Moment lang, keine Frage, keine Antwort, alles bewegt sich, alles ist still.

"When one happens to see a beautiful flower … one is often so delighted, that one merely stands still. This state of mind might be called ‚ah-ness‘."
(K. Yasuda in: The Japanese Haiku)

Warum hab ich so lange gewartet? Wo war ich all die lange Zeit?

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