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Behalte den Macher im Auge

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Osho-Meditation

OshoTimes 12/2013

Gestern sagtest du, dass die Hingabe eintritt, wenn kein Ich mehr da ist.
Aber wir haben nun mal unser Ich –
wie können wir uns dann je der Hingabe nähern?

Dein Ich, dein Ego, das bist du. Du kannst dich nicht der Hingabe nähern; vielmehr bist du die Barriere, da kannst du dich auf den Kopf stellen, da ist nichts zu machen. Du brauchst einfach nur aufmerksam zu sein, ohne irgendetwas zu tun.
Dies ist ein innerer Mechanismus: Alles, was du tust, wird vom Ich getan; und wann immer du nichts tust und lediglich Zeuge bleibst, tritt dein Nicht-Ich in Kraft. Der Zeuge ist das Nicht-Ich in dir, und der Macher ist das Ich. Das Ich kann nicht umhin, irgendetwas zu tun. Selbst also, wenn du etwas tust, um dich hinzugeben, wird dein Ich gestärkt und deine Hingabe wieder zu einer versteckten Ich-Chefsache. Du wirst sagen: "Jetzt bin ich hingegeben" und dich dabei in die Brust werfen. Und wehe, jemand bestreitet dies – dann wirst du wütend und fühlst dich verletzt. Denn nunmehr will sich dein Ich unbedingt hingeben. Das Ich vermag alles Mögliche – außer nichts zu tun und Zeuge zu bleiben.
Setz dich also still hin, behalte den Macher im Auge und versuche möglichst nicht einzugreifen. Sobald du anfängst Einfluss auszuüben, taucht das Ich wieder auf. Daran ist nichts zu ändern; du brauchst nur zu registrieren, in was für ein Unglück dich das Ich stürzt – all die leeren Versprechungen, die dir dein Ich von falschen Freuden und Genugtuungen vorgaukelt.

Alles Tun, ob in dieser Welt, der materiellen Welt, im Diesseits oder im Jenseits, in der spirituellen Welt, der göttlichen Welt – der Macher bleibt immer das Ich. Du darfst überhaupt nichts machen, denn sobald du anfängst zu machen und zu tun, liegst du voll daneben.
Sei einfach nur da, beobachte, verstehe und mach gar nichts. Frag nicht: "Wie kann ich mein Ich fallen lassen?" Wer lässt es denn fallen? Wer lässt hier wen fallen? Wenn du überhaupt nichts mehr tust, löst sich plötzlich dein innerer Zeuge vom Macher ab – ein Abstand entsteht. Der Macher macht weiter, und der Zeuge schaut weiter zu. Plötzlich erhellt dich ein neues Licht, eine neue Gnade: Du bist nicht dein Ich, du bist nie dein Ich gewesen! Wie hast du das nur jemals glauben können?
Es gibt Leute, die wollen ihr Ich befriedigen; sie sind auf dem Holzweg. Es gibt Leute, die wollen ihr Ich aufgeben; sie sind auf dem Holzweg. Denn wenn der Zeuge erwacht, durchschaust du einfach das ganze Spiel: Da gibt es weder etwas zu befriedigen noch etwas aufzugeben. Das Ich hat keinerlei Substanz. Es ist aus solch einem Zeug gemacht wie die Träume. Es ist nur eine Vorstellung, eine Luftblase – heiße Luft in deinem Innern und sonst nichts. Du brauchst es nicht aufzugeben, denn noch indem du es aufgibst oder es aufgeben möchtest, bestätigst du es, klammerst du dich noch daran. (…)
Träume sind doch nur Schäume – und dann geht ihr her und deutet sie noch! Einfach dadurch, dass ihr sie deutet, verleiht ihr ihnen eine eigene Wirklichkeit, bekommen sie Substanz. Das macht ihr ja nicht nur mit euren Träumen so, sondern mit eurem ganzen Leben. Euer ganzes Leben ist wie ein Traum; es bedarf keiner Deutung. Mehr braucht man nicht zu wissen: Es ist ein Traum, und einen Traum muss man abschütteln.

Und wie schüttelt man morgens einen Traum ab? Habt ihr je darauf geachtet? Wenn ja, dann wisst ihr auch, wie man sein Ich abschütteln kann. Wie taucht man morgens aus einem Traum bzw. aus dem Schlaf auf? Wie geschieht das? Eben hast du noch tief geschlafen, und plötzlich hörst du die Vögel zwitschern, den Milchmann an die Tür klopfen, die Putzfrau den Fußboden wischen … die Morgengeräusche.
Was ist da los? Dein Bewusstsein kehrt langsam zurück. Eben hast du noch fest geschlafen, warst du im Tiefschlaf, ohne Bewusstsein. Und nun plötzlich die Vögel, der Milchmann, der Diener, deine Frau, die die Kinder wecken will, die widerspenstigen Kinder, die nicht aufstehen wollen. Nach und nach wird dir alles bewusst, wirst du wieder wach. Du magst noch ein bisschen vor dich hindösen, dich von einer Seite auf die andere wälzen, die Augen schließen, etwas dösen, aber selbst noch in deinem halbwachen Halbschlaf spitzt du die Ohren. Du wirst wach und der Schlaf ist vorbei. Je bewusster du wirst, desto mehr ziehen sich die Träume zurück.
Dasselbe muss im Wachen geschehen: Hör genauer hin, fühle mehr, verrichte alles bewusster. Spüre, wenn du ein Bad nimmst, das Wasser über deine Haut laufen, fühl genau hin. Genau dieses Gefühl, diese Bewusstheit, wird dich aus deinem Ich rausholen. So wirst du zum Zeugen. Iss, wenn du isst, aber schmecke mehr, empfinde mehr, geh mehr ins Essen und lass deine Gedanken nicht überall hinschweifen. Bleib da, hellwach, und nach und nach wirst du etwas aus dem Meer des Schlafs aufsteigen sehen: Du wirst wacher, bewusster.
Wenn du wach bist, gibt es kein Träumen, kein Ich.
Das ist der einzige Weg. Es gehört kein Tun dazu, man braucht einfach nur wach zu sein. Und diesen Unterschied muss man sich merken: Bewusstheit ist nicht machbar, man braucht keinen Finger zu rühren. Jeder kann wach werden, das ist in dir angelegt. Also fühle mehr, rieche mehr, lausche mehr, werde immer empfänglicher … und plötzlich steigt etwas auf aus dem Schlaf, und nirgends gibt es noch ein Ich: Du bist hingegeben. (…)

Frag nicht "Wie?" Versuche mich zu verstehen, versuche den springenden Punkt zu erkennen. Das erfordert nicht viel Intelligenz. Jeder hat Intelligenz genug, um den springenden Punkt zu erkennen. Erkenne ihn einfach und behalte ihn möglichst im Auge – dieses Verständnis, diese Wahrnehmung, das ist alles. Beobachte einfach nur, wie sich dein Ich verhält – und sei nur der Zeuge, sei nicht der Macher. Der Abstand zwischen dem Zeugen und dem Macher ist nicht sehr groß, wenn du nicht aufpasst. Der Macher ist direkt neben dir. Schlüpfst du vom Zeugen in den Macher, bist du das Ich, das Ego. Und sobald du vom Macher in den Zeugen schlüpfst, bist du hingegeben. Dann bist du nicht länger das Ich.

 

Foto: ©Mopic | Shutterstock.com

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