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Die Kunst ist meine Meditation

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Bilder von Sargam

OshoTimes 05/2015

Das Malen ist meine Muttersprache. Ich malte schon bevor ich sprach. Meine Mutter war Malerin und ließ meine Geschwister und mich in ihrem Atelier zeichnen, während sie arbeitete. Die ersten fünf Jahre meines Lebens verbrachte ich still in meinem Zimmer und malte. Ich wuchs auf umgeben von Kunst, den Künstlerfreunden meiner Mutter, ihren Zeichnungen, Bildern und Skulpturen. Später absolvierte ich mein Kunststudium.
Alles, was verbindet, trennt ebenso. Und so wurden mein künstlerisches Erbe und diese erste Sprache mit der Zeit zu einem Gefängnis, das mich isolierte. Ich musste einen neuen Weg gehen – der noch nicht zu Ende ist –, um mir alles, was mir mitgegeben wurde, auch wirklich anzueignen und es der Welt zeigen zu können.
Durch Osho kam ich zur Welt der Meditation. Jahrelang widmete ich die meiste Zeit meinem inneren Weg, während ich weiterhin malte. Beide Aktivitäten waren noch nicht integriert. Heute besteht da keine Trennung mehr: Die Kunst ist meine Meditation, meine Suche und mein Wachstumsweg.
Wer ist da, während ich male? Von woher in mir kommt das Malen? So wie jede Initiationskultur, nutze ich die Kunst, um meine eigene Realität zu schaffen, um mich auf eine eigene Einstellung zu stützen. Dann geschieht der Rest … ich fließe in die freie Kreativität hinein. Alles hängt vom Beginn ab – davon, aus welcher Quelle in mir es hervorsprudelt; und von dem, was ich tue und wie ich mich dabei fühlen will.
Während ich male, bin ich im Dialog mit meinem Bild. Es hat seinen Platz. Es ist ein Spiegel, ein Dialog mit dem Spiegel. Ich erkenne mich dort. Gleichzeitig spricht das Bild auch über mich, über das Ja und das Nein, über meine Existenz und meine Nichtexistenz. Davon ausgehend antworte ich.
Meine Inspiration ist mein eigenes Leben. Ich hege den Wunsch, über mein Erbe und meine Prägungen hinaus zu gehen und zu lernen, mir mein Leben zu eigen zu machen. Ich bin keine Künstlerin, ich mache eher mein Leben zu einem Kunstwerk und spiegele es wider in das Reale. Ich halte das Leben nicht für selbstverständlich und übe mich in jeder Alltagsfrage, als ob sie die Leinwand wäre, auf der ich male. Das hält mich wach, lässt mich auf Messers Schneide innehalten, an dem Ort, wo sich Kreativität, Freude, Fülle und Schönheit ereignen.
Seit drei Jahren erlebe ich etwas, was mir früher nicht geschah. Wenn ich meine Bilder nach einiger Zeit wieder betrachte, sehe ich sie komplett neu. Ich werde überrascht. Ich entdecke ein Bild, das ich nicht bewusst gemalt hatte. Es ist wohl eher durch mich hindurch zustande gekommen.
Ich liebe Farben und liebe es, sie herzustellen. Immer kamen sie mir als ein ungeheures Geheimnis vor. Ich arbeite mit den Grundfarben und erstelle mit ihnen alle anderen Farbnuancen. Ich fange bei der Gestaltung mit der Farbe an, bleibe formlos. Ich möchte nichts definieren, das Gestalten ist reine Farbe. Während dieses Prozesses trete ich nach einer Weile zurück, nehme Abstand, beobachte und erwäge alles andere, was gerade geschieht. Malen bedeutet für mich, einem Faden, einer Spur zu folgen.
Ich male auf vielen Formaten. Jedes Mal, wenn ich das Format ändere, ändert sich der Dialog und ich fühle mich angeregt, meine Wahrnehmung zu ändern. Das Gleiche gilt für die Formatgröße. Wie in der Dynamischen Meditation von Osho, ändere ich stets den Spielrahmen, um meinem Ego das bequeme Anpassen zu verbauen.
Gelegentlich male ich auf Bildern weiter, die ich schon vor Jahren beendet hatte. Was damals das maximale Ergebnis war, wird nun zum Ausgangspunkt dessen, was ich malen will. Es ist da und bereichert das Nächste, gilt aber nicht mehr als Ergebnis, sondern als Grundlage.
Ich werde oft gefragt, wann ein Bild beendet ist. Immer kommt der Punkt, an dem es einfach fertig ist. Aber sehe ich es sechs Monate später, hätte ich vielleicht etwas anderes gemacht. Oder vielleicht früher aufgehört; ich hätte "genug" gesagt. Es braucht Mut den Schlussstrich zu ziehen, es ist eine Entscheidung. Der Entschluss dazu liegt auch in dem Gefühl, dass das, was gerade auf dieser Oberfläche passiert, nun wirkt. Manchmal male ich weiter, bin aber eigentlich schon woanders und habe eine andere Richtung eingeschlagen. Die Kunst, etwas zu beenden, ist genau das – eine Kunst.
Am Ende des Prozesses ist es unentbehrlich, dem Stück einen Namen zu verleihen, um ihm einen Platz zu geben. Da lasse ich es dann los, ehre es und trenne es von mir.

web | www.creativesargam.com

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