Bilder von Shivananda

OshoTimes 03/2015

Jemand hat einmal Picasso gefragt: "Wann ist ein Bild fertig?" Seine Antwort fand ich als Maler genial, er sagte: "Wenn es nicht mehr in meinem Studio ist." Solange ein Bild in meinem Besitz ist, kann es durchaus vorkommen, dass ich nach einiger Zeit das Gefühl habe, dass ihm etwas fehlt. Oder dass ich mich verändert habe. Oder mein Stil.

Meine Identifikation als abstrakter Maler erlaubte es mir in der Vergangenheit nicht, einen fröhlich trabenden Elefanten ins Bild zu bringen. Es war für mich "zu Comic" oder einfach nicht "ART". Jetzt fühle ich mich freier und es macht mir Freude, auf meine abstrakten Bilder bunte Schmetterlinge, Kamele, Schildkröten, Schlangen oder auch Blumen zu zeichnen oder zu malen.

Demnächst ziehe ich mit meinen gemalten Bildern, die in der Schweiz einen halben Keller füllen, in eine neue Wohnung um. Ich freue mich schon auf diesen Umzug, bei dem ich jedes Bild mit dieser neuen Sichtweise betrachten werde. Es ist die Lust am Wandel und daran, dem Alten eine frische neue Energie einzuhauchen, was mich erfreut und begeistert.

Das kenne ich aus meinem Leben. Schon bevor ich Osho traf, liebte ich es, Neues zu entdecken. Diese Neu-Gier führte mich um die ganze Welt. Erst durch Osho fühlte ich mich damit nicht mehr als Außenseiter, und Change war eine tägliche Konfrontation. Osho gab mir die Zuversicht, noch tiefer und intensiver Veränderungen zulassen zu können. Auch meine Bilder sind ein Spiegel dieser äußeren und inneren Reise. Da ist so viel Freude, wenn ich etwas Bestehendes, was jetzt für mich nicht mehr stimmt, loslassen kann und etwas lebendiges Neues erwachen kann.

Ein Beispiel ist das Bild "Lotus Transformation", dessen Untergrund ich vor Jahren gemalt habe. Mit Acrylstiften wollte ich jetzt zusätzlich einen Lotus zeichnen. Doch je mehr ich mich anstrengte, diese Lotusenergie auszudrücken, umso weiter kam ich davon weg. Schließlich ließ ich die Idee mit dem Lotus los und folgte einfach der Energie und dem Spiel des Augenblicks. Dadurch entstand etwas Neues, Ungeplantes. Und da war sie wieder – diese Freude und diese Frische. Solche Augenblicke sind ein Geschenk und geben mir den Mut, mich noch intensiver der Lust des Wandels hinzugeben.

Zwei kleine Anekdoten zu den beiden Bildern "Schloss" und "Osho Panel":

1989 zeigte ich Osho ein paar Bilder. Einige wählte er aus für Buchumschlagillustrationen. Natürlich behütete ich diese Bilder; sie reisten überall mit mir mit. Eins davon hatte die Größe von 70x100cm – ein umständliches Format zum Reisen. Ich zerschnitt es. Der Hintergrund vom Bild "Schloss" ist eines dieser Fragmente.

Das andere Bild "Osho Panel" war ursprünglich ein Aquarell. Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass es nicht fertig ist. Die Spiralen geben dem Bild jetzt eine neue Energie, die zusätzliche Aufteilung in vier Panels das japanische Flair.

Voilà. Hier die gewandelten Bilder.

web | www.shivananda.ch

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