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Nichts dran an Sex?

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Osho-Meditation

OshoTimes 07/2016

Vergesst nicht, es gibt zweierlei Enthaltsamkeit: Zum einen die, die man sich einfach nur selber aufgezwungen hat – das ist die falsche Art, nämlich eine Art Selbstvergewaltigung. Zum anderen die, die auf einem tieferen Verständnis von Sexualität beruht – weil man nachgeforscht hat, was sie ist und wozu sie dient; weil man sie untersucht, beobachtet, seine Erfahrungen gesammelt hat, und man nach und nach begriffen hat, dass sie nichts bringt – denn jeder Sexakt hinterlässt eine tiefe Enttäuschung.

Im Sexakt erlebt man einen gewissen Kick, ist einen Moment lang außer sich, selbstvergessen. Man ist selig – ein paar Sekunden lang, nur ein paar Sekunden lang verlässt man diese immergleiche Welt. Der Sex ist wie ein Schlupfloch zu einer ganz anderen Welt – die unverspannt ist, die keine Sorgen kennt, mit der man einfach entspannt verschmelzen kann. Aber ihr müsst es doch zugeben: Nach jedem Sexakt seid ihr niedergeschlagen.

Der Sex hat zu viel versprochen; am Ende geht ihr leer aus. Es dürfte kaum einen Mann oder eine Frau geben, die sich nicht nach jedem sexuellen Akt etwas enttäuscht, wenn nicht gar schuldig fühlen. Womit ich nicht die Schuldgefühle meine, die euch die Priester eingeflößt haben. Selbst wenn einem niemand Schuldgefühle gemacht hat, fühlt man sich hinterher etwas schuldig – das gehört praktisch zum Sexakt dazu, als sein Schatten. Ihr habt Energie verloren, ihr fühlt euch ausgelaugt, und nichts ist gewonnen: Wie gewonnen, so zerronnen! Ihr fühlt euch, als hätte euch eine natürliche Hypnose reingelegt, ausgetrickst. Der Körper hat euch zum Narren gehalten, ihr seid betrogen worden. Daher die Enttäuschung.

Der Hinayana lehrt: Geht dieser Enttäuschung bis auf den Grund. Beobachtet den Sexakt und die Art und Weise, wie ihr euch allmählich auf die Sexualität einlasst – macht es euch bewusst. Und ihr werdet erkennen: Es ist nichts an ihr dran – sie enttäuscht nur. Je mehr euch das bewusst wird, desto weniger Spaß wird sie machen, und desto frustrierter werdet ihr sein. Und dann gibt es kein Zurück mehr. Euer Bewusstsein wendet sich ab. Und zwar natürlich. Und zwar spontan. Ihr zwingt euch nicht dazu.

Jetzt wird der zweite Schritt möglich, die Bereicherung. Jetzt kommt euch eure Energie selber zugute. Jetzt gebt ihr sie nicht mehr dem Körper des anderen ab, verschleudert ihr sie nicht mehr. Jetzt staut sie sich zusehends in euch an, werdet ihr zu einem Sammelbecken. Und diese Energiefülle macht euch ganz kühl. Sex ist sehr heiß. Die bereichernde Phase ist ganz kühl, ruhig und gesammelt. Das ist ein Fest, aber ein sehr stilles. Das ist ein Tanz, aber ein sehr anmutiger, ausgesprochen eleganter.

Danach kommt der dritte Schritt, die Kristallisation. Sobald diese Energie ihren inneren Tanz in euch begonnen hat, findet nach und nach, allmählich, mit zunehmender Freude, zunehmender Bewusstwerdung, eine gewisse chemische Kristallisation statt. Genau dieses Wort hat Gurdjieff bei seiner Arbeit benutzt: Kristallisation. Alle Bruchstücke setzen sich wieder zusammen, werden eins: Ihr erkennt, dass ihr eins seid. Jetzt dürft ihr tatsächlich zum ersten Mal sagen: "Ich habe ein Ich." Bisher nämlich hattet ihr viele Ichs; jetzt habt ihr eins, ein Riesen-Ich, das alles unter Kontrolle hat: Jetzt bist du Herr deiner selbst geworden!

Und der vierte Schritt ist die Zerstörung. Erst wenn du nur noch ein Ich hast, kann es zerstört werden; solange du noch viele Ichs hast, sind sie unzerstörbar. Wenn deine Energie eins geworden ist und in sich ruht, kann sie getötet werden, kann sie restlos zerstört werden. Solange sie eine Masse ist, kann man sie kaum zerstören. Wird ein Bruchstück zerstört, gibt es noch Tausend andere Bruchstücke. Und während du diesen anderen Bruchstücken nachrennst, erholt sich das erste wieder. So wie beim Stutzen von Bäumen: Hacke einen Ast ab und drei Äste wachsen nach!

Man kann seine Sexualität nur dann endgültig loswerden, wenn sie sich kristallisiert hat. Erst wenn man genug Energie angesammelt hat, um eins zu werden, nicht mehr zersplittert zu sein, nicht mehr gespalten, nicht mehr schizophren zu sein, dann geschieht das, wofür die Buddhisten eigens den Ausdruck Manjushris Schwert prägten.

 

Foto: ©unbekannt

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