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Osho-Diskurs 01/2011

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Mach etwas aus deinem Leben!

„Sind die Menschen im Grunde nicht alle gleich?“

Dem Wesen nach ja, aber von Fall zu Fall nein. Im Mittelpunkt ja, aber an der Außenseite nein. Dem Wesen nach bestehen wir alle aus demselben Stoff namens Gott; aber nach außen hin zeigt sich Gott in jeder Gestalt und Größe, in jeder Farbe, in jeder Form. Es gibt enorm viel Unterschied. Und das ist gut so! Denn wenn die Menschen wirklich gleich wären sowohl in ihrer Mitte wie äußerlich, dann wäre die Welt ein stinklangweiliger Platz. Aber sie ist nicht langweilig, sondern ungeheuer interessant; sie ist ungeheuer schön, reich! Und ihr Reichtum beruht auf Vielfalt.

Keine zwei Menschen sind sich äußerlich gleich, obwohl alle im Innersten gleich sind – nicht nur Menschen, sondern auch Bäume und Felsen … die sind ebenfalls im Innersten gleich. Nennt diese Mitte „die Seele“, und ihr werdet das leichter verstehen können. Unsere Seelen sind gleich, dort begegnen wir uns und sind eins, aber unsere Körper und Haltungen sind verschieden, dort sind wir getrennt.

Und wehe, man unternimmt Anstrengungen, uns an der Oberfläche anzugleichen. Seit Urzeiten haben das Leute versucht: Das führt lediglich zum Faschismus. Genau das hat Adolf Hitler versucht. Genau das passiert in jeder Armee: Wir wollen die Menschen einander sogar an der Oberfläche gleichmachen. In der Armee verschwinden alle Namen; Zahlen treten an ihre Stelle. Wenn jemand stirbt, steht am Schwarzen Brett: „Nummer 14 ist gefallen.“ Nun, „Nummer 14“ hat keine Persönlichkeit. Jeder kann „Nummer 14“ ersetzen, jeder kann „Nummer 14“ werden; „Nummer 14“ ist ersetzbar. Aber derjenige, der sterben musste, ist der ersetzbar? Kann ihn irgendwer auf der Welt je ersetzen? Wer wird der Mann seiner Frau sein und wer wird der Vater seiner Kinder sein? Und wer wird der Sohn seiner alten Eltern sein? Und wer wird der Freund seiner Freunde sein? „Nummer 14“ jedenfalls nicht. „Nummer 14“ ist genau das, was die Armee braucht; er wird das Gewehr tragen und wird dasselbe machen – dieselben Dummheiten –, die die „Nummer 14“ vor ihm gemacht hat. Was aber ihre echte Persönlichkeit betrifft, ist die „Nummer 14“ eine andere Person.

Alle militärischen Führer der Welt haben versucht, den Menschen ein bestimmtes Muster aufzuzwingen. Sie ziehen Maschinen den Menschen vor. Sie hätten es lieber, wenn Gott die Menschen so machen würde, wie Fordwagen gemacht werden – am Fließband, sodass ein Ford wie der andere aussieht. Gott macht keine Fließbandarbeit; er erschafft jeden Menschen mit Einmaligkeit.

Du musst also zweierlei verstehen. Erstens: die Abwechslung, den Unterschied. Und: Liebe die Abwechslung und liebe den Unterschied …

Die Moslems haben versucht, die ganze Welt zu einer einzigen Religion zu bekehren; die Hindus haben es auch versucht, die Christen haben es auch versucht, die Buddhisten haben es auch versucht. Ihr ganzes Bestreben ist, die Welt gleichzumachen, damit alle nur Christen und noch einmal Christen sind. Das wäre eine armselige Welt ohne Tempel, ohne Moscheen, wo es nur Kirchen und noch einmal Kirchen gibt und ein einziges Gebet und eine einzige Heilige Schrift und einen einzigen albernen Papst … das wäre schade! Es ist schön, dass es dreihundert Religionen auf der Welt gibt; wir brauchen noch mehr!

So wie ich es sehe, sollte jeder Mensch seine eigene Religion haben. Es sollte so viele Religionen geben wie Menschen. Nur dann wird dieser Zwist, dieser ständige Zwist ein Ende haben, dieser Zwist zwischen Religionen ein Ende haben: Wenn jeder seine Religion hat und etwas so Einmaliges ist wie eure Unterschrift, wie euer Daumenabdruck – einzigartig. Dann wird es kein Problem, keinen Streit mehr geben, wird keiner mehr irgendwen bekehren wollen. Dann werdet ihr keine Bekehrungsversuche mehr machen und von anderen verlangen: „Unterschreibe genau wie ich!“ Im Gegenteil, wenn das jemand macht, werdet ihr die Polizei rufen: „Dieser Kerl will mich einschüchtern!“

Religion sollte etwas Persönliches, Intimes sein. Aber es gibt Leute, die wollen, dass die ganze Welt christlich oder kommunistisch wird. Sie wollen die gesamte Welt katholisch oder moslemisch oder hinduistisch machen.

Die Moslems sagen: „Es gibt nur einen Gott und nur einen Propheten Gottes, und das ist Mohammed!“ Dann scheint Gott sehr ärmlich zu sein – nur EIN Prophet? Kann er nicht mehrere Propheten erschaffen? Mohammed hat doch nicht alle Möglichkeiten erschöpft; kein Mensch kann sie erschöpfen, weder Buddha noch Jesus. Sie alle sind einzigartige Gipfel, aber kein Gipfel kann alle Gipfel erschöpfen. Der Himalaja hat seine eigene Schönheit, aber die ist anders als die Schönheit der Alpen; und die Alpen haben ihre eigene Schönheit, aber die ist anders als die Schönheit der Vindhyas. Jeder Berg hat seine eigene Schönheit, jeder Gipfel hat seine eigene Schönheit und steuert sie zum Reichtum der Welt bei.

Ich fände es nicht gut, wenn alle Menschen Christen oder Hindus oder Moslems würden. Ich fände es gut, wenn jeder aus diesen Gefängnissen entkäme, jeder nur er selber wäre. Aber dass jeder wie jemand anders sein sollte, ist eine faschistische Vorstellung. Und diese faschistische Vorstellung wird der Menschheit in so mancher Hinsicht und auf alle mögliche Art und Weise aufgezwungen.

Die Heterosexuellen wollen niemandem gestatten homosexuell zu sein. Warum? Wer seid ihr, das zu entscheiden? Wer hat euch das Recht gegeben zu entscheiden? Wenn es zwei Leute glücklich macht homosexuell zu sein, hat sich da niemand einzumischen. Aber jede Gesellschaft mischt sich da ein. Erst neulich erzählte Aditya, Hamid habe ihm vorgeschlagen, es gäbe keinerlei Grund, warum er nicht daran denken solle, ein Schwuler zu werden. Hamid muss ihn auf den Arm genommen haben. Und als ich das hier erwähnte, war Hamid ganz durcheinander: „Was sollen jetzt die Leute von mir denken?“ Er wird mit Aditya nur rumgeblödelt haben. Jetzt ist er furchtbar um seinen Ruf besorgt. Und natürlich, ist er doch unser Ayatolla Hamidulla Khomaniac! Also ist sein Ruf … Selbst Divya hat geweint, als sie hörte, dass Hamid den Aditya aufgefordert hat! Er muss einen Witz gemacht haben, denn Iraner sind strikt gegen Homosexualität.

Im Iran steht auf Homosexualität die Todesstrafe – obwohl es im Iran nicht zuletzt deswegen mehr Homosexuelle gibt als sonstwo. Wenn etwas so gefährlich ist, werden die Leute neugierig: „Offenbar hat das was! Wenn darauf Todesstrafe steht, steckt wohl etwas Überdimensionales, Überlebensgroßes dahinter. Das Wagnis scheint sich zu lohnen!“

Aber warum überhaupt macht man sich Gedanken über andere Leute? Überall muss die Gesellschaft ihre Nase reinstecken: Niemand darf seinen Sex auf eigene, individuelle Weise ausleben – oder seine Liebe, seine Kleidung, seine Ausdrucksweise, seine Manieren. Jede Gesellschaft maßt sich eine faschistische Herrschaft über ihre Mitglieder an. Damit wird sehr viel Schönes zerstört.

Der vollständige Text kann in der Printausgabe gelesen werden.

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