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Tat Twam Asi – Das bist Du

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Osho-Meditation

OshoTimes 06/2016

Osho, ist Nicht-denken das ultimative Beten?

Beten ist etwas, das man nicht machen kann. Man kann nicht einmal in Gedanken beten. Beten ist ein Zustand stillen Daseins, der äußersten Stille: Man existiert einfach nur … dann ist man ins Gebet vertieft. Wenn Beten zum Tun wird, verpasst man das Wesentliche. Das Tun bleibt außen vor; das Tun hat keinen Zutritt zum Innersten.
Wenn du dein Gebet aussprichst, verfehlst du es ebenfalls – denn das bedeutet: Du glaubst von Gott getrennt zu sein und beziehst dich auf ihn, als wärst du von Gott getrennt. Und das ist letztlich die Illusion: Gott ist nicht von dir getrennt.
Somit kann Beten kein Dialog zwischen Ich und Du sein. Das Ich ist das Du – jeder Dialog ist ausgeschlossen. Sobald du dein Gebet in Worte fasst, gehst du von der grundsätzlich falschen Hypothese aus, Gott sei irgendwo da draußen, weit weg und getrennt von dir. Damit verdinglichst du Gott. Dabei ist Gott deine eigene Subjektivität, dein innerster Kern.
Die Upanishaden drücken es so aus: Tat Twam Asi – Das Bist Du.
Die einzige Möglichkeit zu beten besteht in völligem Schweigen. Dieses Schweigen fließt über von grenzenloser Dankbarkeit, aber sie wird nicht verbalisiert. Da ist eine unglaubliche Dankbarkeit, aber es wird nichts gesagt, sie wird nicht ausgesprochen. Sie ist voller Liebe, die aber eine reine Präsenz ist.
Ja, Nichtdenken ist das ultimative Beten. Und genau in diesem Zustand des Nichtdenkens treffen Beten und Meditieren zusammen. Das Meditieren führt dich zum Nichtdenken, das Beten führt dich zum Nichtdenken. Nichtdenken ist der Gipfel, wo sich der Weg des Verstandes und der Weg des Herzens kreuzen, wo Zen und Sufismus eins sind.
Der Weg des Zen beginnt mit dem Verzicht auf Gedanken, mit der wachsenden Wahrnehmung der eigenen Gedankengänge und der Entdeckung, dass die Gedanken anfangen, sich in dieser Aufmerksamkeit, in der Hitze dieser Achtsamkeit aufzulösen – wonach du dich in deiner völligen Nacktheit und Alleinheit wiederfindest. Das ist der Weg der Meditation; sie arbeitet durch den Verstand hindurch. Das ist wider den Verstand, das transzendiert den Verstand, aber der Weg führt durch den Verstand.
Der Weg des Liebenden, des Devotee, des Sufi, führt unmittelbar durch das Herz und lässt den Verstand links liegen. Er setzt nicht beim Verstand, sondern bei den Gefühlen an. Gefühle sind ohne Worte, machen keine Worte – man kann sie nicht kommunizieren, sondern nur telepathisch übertragen.
Im Zen werden die Gedanken reduziert. Und dadurch wird die nötige Energie für das Nichtdenken freigesetzt. Im Sufismus werden die Gefühle bestärkt, steckt man seine Energie in die Gefühle. Je stärker die Gefühle werden, desto mehr lösen sich die Gedanken von selbst auf.
Aber auf beiden Wegen gelangt man zum Altar des Nichtdenkens – dem höchsten Zustand des Betens und auch des Meditierens. Dort ist der Sufi ein Mann des Zen und ein Zen-Anhänger ein Sufi, dort treffen sich Buddha und Bahauddin, dort münden alle Religionen im Ozean des Einsseins.
Religionen sind wie Flüsse – das Nichtdenken ist der Ozean. Egal woher, aus welcher Richtung du kommst, egal welchem Wege du folgst – aber der Tag, da du den Zustand des Nichtdenkens erreicht hast, ist dein Jubeltag: Du bist heimgekehrt.

 

Foto: ©Bigstock | gyn9038

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