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Eine Art von Alchemie

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Bilder von Devakrishna

OshoTimes 04/2014

Ich arbeite mit Recycling-Materialien: Gips, Mixed Media und starken Farben auf Leinwand. Überall in meiner Umgebung sammle ich Abfallstoffe und mische sie mit altem Schmuck, Gewürzen, Pigmenten, handgefertigten Stickereien oder Perlenarbeiten, die ich auf meinen häufigen Asienreisen kaufe. Dann lasse ich los und schaffe interessante Fantasiegebilde aus Form und Farbe. Ich ziehe die abstrakte der figurativen Malerei vor, da sie mich dem Ungewissen ausliefert und in unbekanntes Terrain führt, wo mir nichts anderes übrig bleibt als zu erschaffen, zu zerstören und neu zu erschaffen – ohne den leisesten Schimmer, wo das alles hinführt.
Ich möchte diese Abfallprodukte in etwas Schönes und Elegantes umwandeln, das mich inspiriert – wie wenn man aus etwas Hässlichem etwas Schönes macht, Finsternis in Licht verwandelt. Ein Art von Alchemie…
Von außen betrachtet bringt meine Kunst eine Recycling oder Öko-Botschaft rüber, nach dem Motto: „Seht mal, was man aus Abfall mit etwas Kreativität noch alles machen kann, um die Erde zu verschönern!“ Ich denke dabei auch an die Fair Trade Botschaft, denn ich bezahle den Leuten in diesen Entwicklungsländern für diese interessanten Materialien immer gutes Geld. Sie leben am Existenzminimum.
Innerlich betrachtet symbolisiert sie jedoch, und das ist mir sehr wichtig, eine Botschaft der inneren Transformation: Es geht darum, uns selber zu verwandeln, all unsere mehr oder weniger niedrigen Gefühle und Bestrebungen zu veredeln, sie mithilfe von Präsenz, Selbstbeobachtung und verschiedenen, heutzutage allen zugänglichen Meditationen in Seinsqualitäten zu verwandeln, sozusagen seine eigenen Gifte in Honig umzuwandeln. Diesen alchemistischen Prozess lernte ich von Osho, meinem Meister.
Wenn ich also gelangweilt, schlecht gelaunt oder rastlos bin oder mich über irgendwas oder gar über meine Malerei aufgeregt habe, höre ich auf zu arbeiten und warte, bis die Luft wieder rein ist und ich wieder mit mir selber in Tuchfühlung bin. Und in diesem klareren Zustand geht’s dann weiter. Es ist, als wäre das Bild, an dem ich grad arbeite, ein Spiegel dessen, wo oder wie ich im Moment bin.
Nach meiner Ausbildung an der CSIA, der Kunstschule von Lugano in der Schweiz, hatte ich über 30 Jahre lang keinen Pinsel angerührt. Seit ich auf Osho gestoßen war, spürte ich, dass ich mit jeder Art von Kunst, die ich ausübte, im Grunde nur Aufmerksamkeit suchte. Also ließ ich es ganz sein. Nun hab ich wieder angefangen zu malen.
Auf meiner ersten Kunstschau in Basel zeigte ich riesige Bilder von Blumen und Dingen, die ich von Postkarten kopiert hatte – es war der reinste Bluff. Alles basierte nur auf Know-how und technischen Tricks, in der Hoffnung etwas zu verkaufen. Darunter war auch ein Bild, das niemand eines Blickes würdigte. Es stellte eine weiße Blume vor schwarzem Hintergrund dar. Ich hatte sie mit dem Kalk aus meinem gereinigten Boiler gemalt und plante schon, diese weiße Blume demnächst in ein kunterbuntes Kaleidoskop umzugestalten.
Beim Wiedereinpacken der ausgestellten Bilder kam ein junger Banker zu mir und erzählte mit tränenerstickter Stimme, er habe gerade geheiratet und suche nun verzweifelt nach einem passenden Bild für sein neues Haus. Jetzt habe er es endlich gefunden: meine große weiße Blüte auf schwarzem Grund!
Ohne auch nur nach dem Preis zu fragen, drückte er mir auf der Stelle eine Unsumme Cash in die Hand. Ich stand unter Schock und war zutiefst berührt. Ich bot ihm an, die Riesenleinwand auf meinem Wagendach nach Hause zu fahren, aber er wollte sie selbst nach Hause bringen. Wenige Minuten später sah ich durchs Autofenster, wie er mit dem riesigen Bild in die Straßenbahn stieg.
Dieser Vorfall wurde zu einer unvergesslichen Lektion in Bescheidenheit. Von da an nahm ich meine Kunst ernster. Meine Malerei wurde zu meiner Meditation, zu einem Weg, der Welt wirklich etwas Schönes und Sinnvolles zu geben. Seitdem ist es für mich tatsächlich ein meditativer Akt, in dem ich völlig aufgehe – ein Zustand des Nichtdenkens. Hinterher stehe ich dann manchmal vor einer Leinwand, die irgendwohin will, um irgendwen oder irgendeinen Platz glücklich zu machen. Und wenn das geschieht, fühle ich mich geehrt und dankbar – so als hätte ich einen kleinen Beitrag geleistet, um die Welt etwas schöner zu machen.
Das zu tun macht mich einfach froh – vollendete Unvollkommenheiten, schöne und erhebende Kreationen … federleichte, saubere und frische Atmosphären…

web | www.devakrishna.com

 

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