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Feature 07/2011

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Dem Leben vertrauen

Rasals Kindheit mit Osho

von Ishu

Als Rasal zweieinhalb Jahre alt ist, machen ihre Eltern Revolution. Die wertvollen Möbel, das teure Silber- und Goldbesteck und auch die hauseigene Bibliothek – all das, worauf eine Familie, die einmal im schicken 17. Arrondissement von Paris gelebt hat, stolz sein kann – all diese Insignien eines großbürgerlichen Lebens werden verschenkt oder verkauft. Sogar die Kinderfotos müssen bei der großen Aufräume dran glauben. Und warum das alles? Die Eltern wollen Platz schaffen für ein gänzlich neues Leben – ein Leben mit einem Meister aus dem fernen Indien. Ein Leben mit Osho.

Auf nach England!

Und weil ein solches Leben in Frankreich schwierig ist, zieht die Familie weg. Schließlich ist Frankreich das Land, das überaus große Stücke auf den Verstand hält – da klingt No-Mind doch fast nach Gotteslästerung! Also auf nach England, wo schon große Sannyas-Kommunen existieren.

Rasal kommt zusammen mit ihren sieben bzw. acht Jahre älteren Brüdern nach Medina, der größten Sannyas-Kommune in England. Die Eltern trennen sich und ziehen in die Kommunen in Köln und Zürich. In Medina wird Rasal in einem Haus untergebracht, wo sie mit anderen Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren wohnt. Aber war das kein Schock – mit gerade mal drei Jahren von den Eltern in eine völlig fremde Umgebung gesteckt zu werden?

"Ich habe später gehört, dass ich fürchterlich geweint haben soll", sagt Rasal heute. "Natürlich macht so etwas Angst. Merkwürdigerweise habe ich aber daran überhaupt keine bildhafte Erinnerung. Die Bilder in meinem Kopf aus der Zeit sind eigentlich sehr schön: Es gab diesen Riesenpark, wo wir gespielt haben und wo wir uns völlig frei bewegen konnten. Erst mal jedoch musste ich Englisch lernen, was ich dann schon nach anderthalb Monaten fließend konnte. In dem Alter bist du ja aufnahmefähig wie ein Schwamm und kannst spielend eine Sprache lernen.

In Medina lebte ich mit den Kindern in meinem Alter in einem eigenen Häuschen. Abends war immer ein Erwachsener zugeteilt, der auf uns aufpasste. Da erinnere ich mich schon, dass ich mich abends im Bett oft allein fühlte. Ich hatte da so ein Kuscheltuch, ohne das ich nicht schlafen konnte. Manchmal war das Tuch weg und dann musste das gesucht werden, bis wir es endlich hatten. Dabei halfen die Erwachsenen mir immer. Sie waren wirklich fürsorglich. Aber Nestwärme fehlte mir schon, so tat ich manchmal ganz bewusst meine Decke weg, damit mich jemand zudeckte.

Toben und Meditieren

Wie gesagt: Die schönen Erinnerungen überwiegen. Ich habe es geliebt, jeden Morgen um sieben auf mein Kissen zu schlagen. ,Cushion beating‘ – damit fing bei uns der Tag an, danach ging es in den großen Saal zum Toben, um anschließend ein Osho-Video anzuschauen. Und auch die Natur dort war der Hammer! Wie oft sind wir nach dem Regen rausgestürmt, um den Regenbogen anzuschauen. In unserem Kindergarten hatten wir immer Zeit, uns ganz ruhig hinzuhocken und den Regenbogen auszukosten. Das fand ich total schön und das waren meine ersten Meditationserlebnisse.

Ich hatte damals auch nicht das Gefühl, von meinen Eltern verlassen zu sein. Insbesondere zu Premi, meiner Mutter, fühlte ich eine ganz starke Verbindung. Bei jeder Post, die kam, war etwas von ihr für mich dabei. Und nach ein paar Monaten zog meine Mutter dann zu uns ins Medina und wurde Teil der Kommune. Sie gab mir immer das Gefühl, dass sie da und für mich erreichbar ist."

In Medina wird Rasal zusammen mit vielen anderen Kindern Sannyasin. Damals ist sie vier – den Antrag stellen ihre Eltern. "Ich war also viel zu klein, um selber entscheiden zu können, ob ich das will. Ich trug die Kinder-Mala dann mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie christlich erzogene Kinder ein Kreuz tragen, und statt zur Kommunion zu gehen, war es für mich völlig normal, Diskurse von Osho zu hören. Erst viel später habe ich mich damit auseinandergesetzt, ob das überhaupt der Weg ist, den ich gehen will. Klar war aber für mich immer, dass ich eine besondere Verbindung zu Osho hatte. Ich hatte nie Großeltern", erzählt Rasal lachend, "und Osho war für mich so etwas wie der liebe Opa."

"Glaubst du an Gott?"

"Das ist mein Opa", sagt Rasal dann auch, als sie wenig später zurück in Frankreich ist und dort den Kindergarten besucht. "Mittlerweile hatten sich meine Eltern scheiden lassen. Ich ging dann mit meiner Mutter nach Grenoble, während meine Brüder mit dem Vater in der Nähe von Paris wohnten."

Nach dem Abenteuerspielplatz Kommune ist der französische Kindergarten mit seinen klaren Strukturen überaus gewöhnungsbedürftig. "Zum Beispiel stand dort von 14–15 Uhr der Mittagsschlaf auf dem Programm. Von Medina kannte ich das natürlich nicht und ich fand das ganz schrecklich. Für mich wurde dann eine Ausnahme gemacht, sodass ich als einziges Kind stattdessen im Hof spielen konnte.

Als ich die Mala dann auch in der Grundschule trug, kamen die Probleme. "Wer ist das?", wollten meine Klassenkameraden wissen, um dann gleich zu fragen: "Glaubst du eigentlich an Gott?" "Nein", sagte ich dann. "Nie gesehen, kenne ich nicht!" Dann zeigte ich auf meine Mala und sagte: "Hier habe ich meinen Opa, den habe ich gesehen. Und weil ich weiß, dass es ihn gibt, brauche ich auch nicht an ihn zu glauben."

Der vollständige Text kann in der Printausgabe gelesen werden.

ishu@oshotimes.de

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