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Trink eine Tasse Tee

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Osho-Meditation

OshoTimes 11/2013

Der Tee wurde von Zen-Meistern entdeckt, und Tee ist für sie nichts Gewöhnliches. Jedes Zenkloster hat sein Teezimmer. Es ist erhaben, genau wie ein Tempel. Ihr werdet dies nicht fassen können … denn für einen Zen-Meister oder ein Zenkloster ist Tee etwas ausgesprochen Religiöses. Tee ist genau wie Beten. Er ist ihre Entdeckung.
Wenn man in Indien einen Sannyasin Tee trinken sieht, wird man ihn belächeln. In Gandhis Ashram durfte niemand Tee trinken. Teetrinken war verboten, war eine Sünde; niemand durfte Tee zu sich nehmen. Hätte Gandhi gehört, dass ein Erleuchteter namens Joshu anderen Leuten eine Tasse Tee anbot, sie einlud Tee zu trinken … Aber für Zen hat Tee eine ganz andere Bedeutung.
Das Wort selbst geht auf ein chinesisches Kloster namens "Ta" zurück. Dort wurde Tee überhaupt erst entdeckt, mitsamt seiner hilfreichen Wirkung beim Meditieren; denn Tee macht hellwach, weckt uns gewissermaßen auf. Darum kann man nach Teegenuss nicht sofort einschlafen. Man fand heraus, dass Tee uns wach, bewusst macht, somit ist Tee in einem Zenkloster Teil der Meditation. Was könnte Joshu Besseres anbieten als Bewusstheit? Wenn er sagt: "Trink eine Tasse Tee!", sagt er damit: "Trink eine Tasse Bewusstheit." Tee ist ausgesprochen symbolisch für sie.
Mehr kann Erleuchtung nicht leisten. Wenn ihr zu mir kommt, was hätte ich euch zu bieten? Ich habe nichts anderes als eine Tasse Tee.
Ob er den Betreffenden kennt oder nicht kennt, ob er ein Freund oder ein Fremder ist oder auch nur der Verwalter, der seit eh und je sein Kloster verwaltet: "Trink eine Tasse Tee!" Das ist alles, was ein Buddha anbieten kann, egal wer es ist, aber es gibt nichts Wertvolleres als das.

In jedem Zenkloster gibt es einen Teeraum. Der ist quasi ein Tempel, das Allerheiligste. Man darf ihn nicht mit Schuhen betreten, da es ein Teeraum ist. Man darf ihn nur frisch gebadet betreten. Tee steht für Bewusstheit, und das Teeritual gleicht einer Andacht. Wer den Teeraum betritt, wird still; wenn man den Raum betritt, darf man nicht mehr reden, hat man zu schweigen. Man setzt sich in einer meditativen Haltung auf den Boden, und dann beginnt die Gastgeberin oder der Gastgeber mit der Zubereitung des Tees. Alle schweigen. Wenn das Wasser anfängt zu kochen, müssen alle dieser Musik lauschen. Die Zeremonie hat begonnen, ehe der Tee auch nur fertig ist.
Wenn ihr die Zenleute fragt, werden sie sagen: "Tee ist nicht etwas, das man routinemäßig einschenkt und austrinkt wie jedes andere Getränk. Es ist kein Getränk, sondern Meditation; Tee heißt Beten. Also lauschen sie der Melodie, die der Kessel anstimmt. Und dieses Lauschen vertieft ihr Schweigen, ihre Aufmerksamkeit.

Dann setzt man ihnen Trinkschalen vor, die sie betasten. Dies sind keine gewöhnlichen Tassen; jedes Kloster hat seine eigenen, unverwechselbaren Schalen – die sie selber herstellen. Sollten sie aber auf dem Markt erworben sein, so werden sie zunächst zertrümmert und dann wieder zusammengeklebt, so dass jede Schale ein Einzelstück ist und nirgendwo sonst ein Pendant hat. Dann betastet jeder seine Schale, befühlt die Schale. Die Schale stellt den Körper dar; wenn der Tee für Bewusstheit steht, dann steht die Schale für den Körper. Und wer bewusst sein will, der muss es von den innersten Wurzeln seines Körpers her sein. Das Betasten macht sie hellwach, meditativ. Dann wird der Tee eingeschenkt. Sein Aroma steigt auf, der Duft. Hierfür nimmt man sich sehr viel Zeit – eine Stunde, zwei Stunden. Da schluckt man also nicht einfach nur ruckzuck seinen Tee runter, setzt die Tasse ab und ist nix wie weg … Nein, es ist ein langwieriger Vorgang – so langsam, dass einem jeder Schritt bewusst wird. Und dann erst trinken sie. Der Geschmack, die Hitze – all das muss ganz bewusst wahrgenommen werden. Das ist der Grund, wieso der Meister dem Schüler Tee anbietet. Wenn dir ein Meister den Tee einschenkt, wirst du wacher und bewusster sein; wenn dir ein Diener Tee einschenkt, kann man ihn einfach ignorieren. Wenn dir Joshu Tee einschenkt … wenn ich komme und dir Tee in deine Schale gieße, steht dein Denken still, wird es still in dir. Da geht etwas Besonderes, etwas Geheiligtes vor sich: Tee wird zu Meditation.

 

Foto: ©aboutpixel.de

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