Der Duft der Erde
Arbeiten von Bernadette Baumgartner
OshoTimes 03/2011
Vor 27 Jahren ist mir das Töpfern eines Tages ganz von selbst in die Hände gefallen. Es ist nicht so, dass ich diesen Beruf gewählt hätte: Er hat mich gewählt. Nach einem Freizeitkurs in Töpferei hat mich der Ton nicht mehr losgelassen. Ich bin Autodidaktin und habe mir alles keramische Wissen experimentell angeeignet.
Die Töpferei hat mich in all den Jahren treu und still begleitet. Keine Ahnung, ob und was ich mit dem Töpfern bezwecken wollte. Wie von selbst haftet den entstandenen Werken ein Hauch von Spiritualität an, waren doch die überlieferten Weisheiten Ramana Maharshis meine erste große Inspirationsquelle. Osho bin ich 1991 beim Satsang mit Samarpan begegnet und später durch das Lesen seiner Schriften und einer Reise nach Pune näher gekommen.
In den letzten zwölf Jahren habe ich meine Gefäße und Objekte oft mit eigenen Texten beschriftet. Einerseits weil mir das Schriftbild gefällt, andererseits weil es mich drängte, meine Gedanken in den Ton zu schreiben. Aus einigen dieser Texte ist das Büchlein "Duft der Erde" entstanden. Mir war immer klar, dass weder die keramischen Werke, noch die eingebrachten Worte von mir stammen, dass ich dabei nur Werkzeug bin.
Durch das stete Arbeiten mit dem nassen Ton sind meine Hände an Arthrose erkrankt. Obwohl ich immer davon ausgegangen war, bis an mein Lebensende zu töpfern, ist es nun anders gekommen. Das hat mir einmal mehr gezeigt, dass mein Wollen keinen Einfluss auf den Lauf der Dinge hat. Der Ablösungsprozess war schmerzhaft, aber jetzt bin ich in Frieden damit. Wie von selbst hat sich eine neue, nicht minder kreative Tätigkeit als Webdesignerin ergeben. Obwohl für viele nicht nachvollziehbar, kann ich bestätigen, dass mich meine Arbeit am Computer in gleicher Weise befriedigt wie das Töpfern. Da ist kein Unterschied, wohl weil es derselben Intensität und Hingabe entspringt – und nur darauf, so jedenfalls meine Erfahrung, kommt es an.
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