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Osho-Diskurs 02/2011

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Es gibt keine „unsicheren“ Zeiten!

Fragen an Osho

„Je mehr ich mich beobachte, desto klarer wird mir die Falschheit meines Ichs. Ich bin mir inzwischen fremd geworden und traue mir nicht mehr über den Weg. Das gibt mir das unangenehme Gefühl, keine Orientierung mehr zu haben, so wie ich sie früher hatte.“

Durchaus möglich; so muss es kommen. Und vergiss nicht, dass man sich freuen sollte, wenn es soweit ist. Es ist ein gutes Zeichen. Wenn man die Reise nach innen antritt, scheint alles noch klar zu sein, abgesichert; denn das Ego hat alles in der Hand und das Ego hat die Orientierung, das Ego hat alle Landkarten, das Ego ist der Herr im Hause. Wenn man ein wenig länger unterwegs ist, beginnt das Ego zu verdampfen, kommt es einem zusehends verlogener, zusehends betrügerischer vor – wie eine Halluzination. Man beginnt, aus seinem Traum zu erwachen und die Orientierung zu verlieren. Jetzt hat der alte Hausherr nichts mehr zu sagen, ohne dass sich der neue Hausherr schon gezeigt hätte. Es herrscht Verwirrung, Chaos. Dies ist ein gutes Zeichen. Die halbe Reise ist vorbei, aber nun stellt sich ein ungemütliches Gefühl ein, ein Unwohlsein, da man sich verloren fühlt, sich selber fremd, ohne zu wissen, wer man ist. Früher hast du gewusst, wer du warst: dein Name, deine Gestalt, deine Adresse, dein Kontostand – alles stand fest, dies warst du. Du hattest dich mit deinem Ego identifiziert. Jetzt löst sich dein Ego auf, das alte Haus kracht ein und du weißt nicht mehr, wer du bist, wo du bist. Alles ist trübe, vernebelt, und die alte Gewissheit ist hin.

Das ist deshalb gut, weil deine alte Gewissheit eine falsche Gewissheit war. Sie war letztlich gar keine Gewissheit. Tief darunter war Ungewissheit. Das ist der Grund, warum du, wenn sich das Ich auflöst, unsicher wirst. Jetzt werden dir deine tieferen Schichten offenbart – du fühlst dich fremd hier. Du bist seit jeher fremd hier gewesen. Nur das Ego hat dir eingeredet, dass du wüsstest, wer du bist. Dein Traum war zu stark, er schien zu echt. Wenn man am Morgen aus seinem Traum erwacht, weiß man plötzlich nicht mehr, wer oder wo man ist. Jeder hat das irgendwann schon einmal erlebt – dass man plötzlich aus einem Traum erwacht und ein paar Augenblicke lang nicht weiß, wo man ist, wer man ist und was los ist. Genau so ist es, wenn man aus seinem Ego-Traum erwacht. Man fühlt sich irgendwie schräg, unwohl, entwurzelt, aber man sollte froh darüber sein. Wer darüber unglücklich wird, der rutscht in seinen alten Zustand zurück, wo alles feststand, wo alles ausgeschildert und bekannt war, wo man Bescheid wusste, wo die Orientierung stimmte.

Hör auf, dich unwohl zu fühlen! Lass es da sein, aber bleib unbeeindruckt. Lass es da sein und beobachte es, und auch das wird vorübergehen. Bald wird sich dein Unwohlsein auflösen. Es liegt nur an deiner angewöhnten Gewissheit. Du weißt nicht, wie du in einem ungewissen Universum leben sollst. Du kennst dich im Ungewissen nicht aus. Dein Unwohlsein liegt an deiner alten Gewissheit. Es beruht nur auf deiner alten Gewohnheit, ist ein Katzenjammer – der bald vorbei ist.

Man braucht nur zu warten, beobachten, entspannen und sich zu freuen, dass etwas geschehen ist. Und glaub mir, es ist ein gutes Zeichen. Schon viele haben an diesem Punkt kehrt gemacht, nur um sich wieder wohl und unbeschwert und daheim zu fühlen. Sie haben ihre Chance verpasst. Sie kamen dem Ziel bereits näher – und sind umgekehrt. Mach das nicht, geh weiter! Ungewissheit ist gut, nichts ist verkehrt daran. Du brauchst dich nur auf sie einzustimmen, mehr nicht.

Du bist auf ein gewisses Universum des Egos eingestimmt, das sichere Universum des Egos. Wie auch immer falsch es an der Oberfläche aussieht, alles scheint so perfekt, wie es sein sollte. Du brauchst ein klein wenig Einstimmung mit der ungewissen Existenz.

Die Existenz ist ungewiss, unsicher, gefährlich. Sie ist ein Fluss – alles fließt, verändert sich. Sie ist eine fremde Welt; mach dich bekannt mit ihr. Fass etwas Mut und schau nicht zurück, schau nach vorn – und bald wird die Ungewissheit selber schön werden, wird die Unsicherheit selber schön werden.

In Wirklichkeit ist nur Unsicherheit schön; denn Unsicherheit heißt Leben. Sicherheit ist abstoßend, sie gehört zum Tod – darum ist sie sicher. Ohne Richtlinien zu leben ist die einzige Art zu leben. Wenn du mit Richtlinien lebst, führst du ein falsches Leben. Mit Idealen, Richtlinien, Disziplinen … zwängst du deinem Leben etwas auf, formst dein Leben zurecht. Du lässt ihm nicht seinen freien Lauf, du willst „etwas aus ihm machen“! Richtlinien sind gewaltsam und alle Ideale sind hässlich. Durch sie wirst du dich selber verfehlen, erreichst du nie und nimmer dein Wesen.

Werden ist nicht Sein. Alles Werden, und alle Bemühungen etwas zu werden, zwängen dir nur etwas auf. Das ist ein Gewaltakt. Du magst ein Heiliger werden, aber deiner Heiligkeit wird etwas Abstoßendes innewohnen. Glaub mir, und ich sag es mit Nachdruck: Lebe ohne Richtlinien – das ist die einzig mögliche Heiligkeit. Magst du darüber auch zum Sünder werden, aber deinem Sünder, deiner Sündhaftigkeit, wird eine gewisse Heiligkeit, etwas Geheiligtes innewohnen.

Das Leben ist heilig; du brauchst ihm nichts aufzuzwingen, du brauchst es nicht zurechtzumodeln, du brauchst es in kein Muster von Disziplin und Ordnung zu zwängen. Das Leben hat seine eigene Ordnung, es hat seine eigene Disziplin. Geh einfach nur mit ihm mit, lass dich auf ihm treiben, versuch nicht den Fluss anzuschieben. Der Fluss strömt dahin – werde du nur eins mit ihm, und der Fluss wird dich zum Meer mitnehmen. Dies ist das Leben eines Sannyasin: ein Leben des Geschehenlassens statt des Tuns. Dann wird dein Wesen nach und nach über die Wolken hinaus gelangen, über alle Wolken und Konflikte. Plötzlich bist du dann frei. Inmitten der Unordnung des Lebens wirst du auf eine neue Ordnung stoßen. Doch die Qualität dieser Ordnung ist jetzt von ganz anderer Art. Du hast sie nicht erzwungen, sondern sie hat sich aus dem Innern des Lebens ergeben.

Auch Bäume, Flüsse, Berge haben eine Ordnung, aber die wird ihnen nicht von Moralisten, Puritanern, Priestern auferlegt. Sie ersuchen nicht andere um Richtlinien. Ihre Ordnung ist in ihnen angelegt – im Leben selbst.

Der vollständige Text kann in der Printausgabe gelesen werden.

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