Umzug angesagt: Der Osho Times Newsletter wird zu „Osho Jetzt“.

Ab September 2021 wird die Webseite des Osho UTA Instituts aktualisiert, auf der Oshos Vision unter dem Titel „Osho Jetzt“ eine neue Plattform erhält. Das UTA gibt dann jeden Monat einen neuen Newsletter heraus, der auch Osho Inhalte veröffentlicht. Trage Dich am besten jetzt schon mit deiner E-Mail für den neuen Newsletter ein: Wichtig: Danach bestätige deine Anmeldung.

Osho Jetzt Newsletter

 
Ich bin einverstanden, dass meine Daten elektronisch gespeichert werden. Ich weiß, dass meine Daten nicht an Dritte weitergegeben werden dürfen und ich mich jederzeit vom Newsletter abmelden kann. 

Osho-Diskurs 03/2011

Kommentare deaktiviert für Osho-Diskurs 03/2011

Die Schönheit des Dankbarseins

Frage an Osho

Vor vielen Jahren habe ich, wie’s scheint, meditieren können … Dann überkam mich ein wunderbar stiller, durchsichtiger Zustand, der von irgendwoher kam; ich hielt das für Meditation. Jetzt aber kommen nichts als rasende Gedanken. Was ist passiert?

So ist es praktisch immer. Die Zeit, in der du das Gefühl hattest, dass dich eine Art von Meditation überkam, war die Zeit, als du noch nicht nach ihr suchtest – es ist dir einfach geschehen. Und jetzt versuchst du das wieder herbeizuführen – und das macht den ganzen Unterschied aus. Alles, was im Leben wirklich Wert hat, geschieht einfach nur, kann man nicht herbeiführen, kann man nicht selber machen – ob es nun Meditation ist, ob es Liebe ist, ob es Glückseligkeit oder Stille ist.

Alles, was jenseits deines Verstandes ist, liegt jenseits der Machbarkeit; machen kann man nur, was in Reichweite des Verstandes liegt.

Der Verstand ist der Macher, aber dein Sein ist kein Macher. Dein Sein ist nur ein Aufmachen und ein tiefes Annehmen dessen, was immer geschieht, ohne Klage, ohne Groll – in reinster Dankbarkeit. Und selbst die stammt nicht von dir, auch die ist Teil des Geschehens. Wir müssen diesen Unterschied ganz klarmachen – praktisch jeder sieht da nicht klar. Irgendetwas widerfährt dir – es ist so wunderbar, so beseligend, dass dein Verstand sofort verlangt, dass mehr davon passieren möge, dass es öfter passieren möge, dass es tiefer gehen möge. Sobald sich der Verstand einschaltet, wird alles gestört. Der Verstand ist der Teufel, der Zerstörer.

Also muss man ganz genau aufpassen, dass der Verstand sich nicht in Dinge aus dem Jenseitigen einmischt. Der Verstand ist ein ausgezeichneter Mechaniker, ein Techniker. Gib deinem Verstand nur, was er auch zu tun vermag, aber gestatte ihm nicht sich in Dinge einzumischen, die jenseits seiner Kapazität liegen. Aber eins der Probleme besteht darin, dass der Verstand nichts als Verlangen ist – er will immer mehr haben! Was die machbare Welt betrifft … du kannst ein größeres Haus haben, kannst ein besseres Haus haben, besser möbliert … da kannst du alles besser machen, dafür ist der Verstand ja da.

Aber jenseits des Verstandes … der Verstand kann nur wünschen, und jeder Wunsch wird enttäuscht werden. Statt mehr Meditation wird er dir mehr Enttäuschung bescheren. Statt mehr Liebe wird er dir mehr Wut bescheren. Statt Stille und Frieden wird er nurmehr den Stoßverkehr deiner Gedanken vermehren. Und so ergeht es praktisch jedem. Das ist etwas Natürliches, über das man hinauswachsen muss.

Du sagst hier: Vor vielen Jahren habe ich, wie’s scheint, meditieren können … Dann überkam mich ein wunderbar stiller, durchsichtiger Zustand, der von irgendwoher kam; ich hielt das für Meditation.

Weder hattest du damit gerechnet noch es dir gewünscht; es kam nur als Gast, wie eine Brise, die dich streift. Aber du kannst es nicht behalten, du kannst es nicht herbeizitieren. Es kommt, wenn es kommt. Und sobald du dies verstehst, hörst du auf es zu versuchen.

Du kennst den Spruch: "Versuch’s immer wieder!" Ich möchte dir sagen: Un-versuch es immer wieder! Sobald der Impuls aufsteigt es zu versuchen, lass sofort die Finger davon. Das Scheitern, die Enttäuschung kann nicht ausbleiben. Aber wenn du es sein lassen kannst … und jeder kann’s sein lassen, weil’s nie etwas bringt. Was ist so schwierig daran, die Finger zu lassen von Scheitern, Enttäuschung, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit? Lass es einfach nur sein und schlag dir alle Meditation aus dem Kopf.

Eines Tages wirst du plötzlich merken, wie ein Fenster aufgeht und dein Herz von einer frischen Brise und neuen Sonnenstrahlen erfüllt ist. Jetzt mach nur nicht wieder denselben Fehler! Sei dankbar für das Geschehene, aber wolle nicht mehr davon – und mehr wird kommen. Frage nicht: "Komm wieder!" – dein Fragen wird es nur fernhalten.

Es wird wiederkommen, es wird öfter kommen. Nach und nach wird es zu deinem Pulsschlag werden; ob du wachst oder schläfst, es ist immerzu da, es geht nie weg. Aber es ist nicht dein Tun. Du kannst dich nicht rühmen: "Das hab ich gemacht!" Du kannst nur sagen: "Ich habe dem Unbekannten erlaubt, es mit mir zu tun." Eure großen Erfahrungen dringen immer nur aus dem Unbekannten in eure winzigen Herzen ein. Wenn wir uns aber auf den Kopf stellen, um sie zu bekommen, verspannen wir uns derart, dass die bloße Spannung sie ausschließt.

Wenn du nichts versuchst und entspannt bist – du denkst nicht einmal an Meditation und dergleichen Dinge – merkst du plötzlich, wie dir die Tritte des Unbekannten näherkommen, von einem Etwas von nirgendwoher. Erkenne es mit Staunen, nicht mit Verlangen. Erkenne es mit Dankbarkeit, nicht mit Gier.

Du sagst hier: Jetzt aber kommen nichts als rasende Gedanken. Was ist passiert?

Dir ist das Unbekannte bewusst geworden … eine kleine Kostprobe von Meditation, und schon bist du gierig, begierig geworden. Dein Wunsch, deine Gier hat dir das Ganze verdorben. Aber das lässt sich durchaus wieder beheben. Du siehst deine Gedanken unaufhörlich rasen. Lass sie rasen – bleib du nur ein Zuschauer, ein Unbetroffener, ein Beobachter.

Einfach nur seinen Verstand zu beobachten, ist eines der größten Geheimnisse des Lebens; denn es zeigt zwar nicht, wie’s funktioniert – aber es funktioniert! Einfach während du beobachtest, unbetroffen, uninteressiert, als ginge es dich überhaupt nichts an, werden diese Gedanken immer weniger, versiegt der Verkehr auf der Bahn deines Verstandes. Nach und nach reißen Lücken auf, und durch diese Lücken kannst du wieder einen Blick auf das werfen, was du früher mal hattest. Aber spring nicht gleich drauf, sei nicht gierig. Genieße es … auch dies wird vorbeigehen. Versuch es nicht festzuhalten. Wieder werden Gedanken kommen, wieder wird eine Lücke kommen – eine größere Lücke. Allmählich werden die Lücken immer größer und dein Verstand immer leerer werden.

In diesem leeren Geist kann das Jenseitige in dich einkehren. Aber die allererste Bedingung ist die, das du dich nicht daran klammern darfst. Wenn es kommt – gut. Wenn nicht – auch gut. Vielleicht bist du noch nicht reif, vielleicht ist es noch nicht Zeit – sei trotzdem dankbar. Man muss lernen aufmerksam und dankbar zu sein. Sei selbst dann noch dankbar, wenn das, wonach du dich zutiefst sehnst, nicht eintritt. Vielleicht ist deine Zeit noch nicht gekommen, vielleicht würde das dein Wachstum nicht fördern.

Ich habe euch schon oft die Geschichte von dem Sufi-Mystiker Junnaid erzählt. Er war der Meister von Al Hillaj Mansur und ist seinetwegen berühmt geworden. Mansur wurde von den orthodoxen, traditionsverhafteten Fanatikern umgebracht, und wegen Mansur wurde auch der Name Junnaids berühmt – der sein Meister gewesen war.

Der vollständige Text kann in der Printausgabe gelesen werden.

Keine Kommentare mehr möglich.